Es fällt schwer, bei den ersten Takten von Jason Molinas "neuer" Band MAGNOLIA ELECTRIC CO nicht sofort an Neil Young zu denken, aber das war ja auch schon bei SONGS: OHIA so. Allerdings erreicht Molina hier eine Nähe, die schon fast mehr Plagiat als nette Hommage ist.
Viel schlimmer ist aber, dass die Platte nach dem rockigen Opener "Dark don't hide it" zusehends langweiliger und behäbiger wird und sich in folkigem Geklimper verliert. Ich meine, wenn ich eine Neil Young-Platte hören will, höre ich eine Neil Young-Platte.
Aber auch PALACE bzw. Will Oldham sind sicherlich in diesem Bereich eine interessante und bessere Alternative zu diesem seicht dahin plätschernden 08/15-Songwriting, das Molina hier abliefert, der in der Vergangenheit bewiesen hatte, dass er bessere und mitreißendere Songs schreiben kann.
Schade eigentlich, denn die letzten Platten Molinas hatten mir durchweg gut gefallen. Nichts gegen gediegene Melancholie, aber "What Comes After The Blues" fehlt einfach der richtige Biss, daran ändert auch die akzentuierte Produktion von Steve Albini nichts.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Thomas Kerpen