Vor gut einem Jahr war bei Panini bereits eine umfangreiche Würdigung dieses wichtigen Zeichners des amerikanischen MAD-Magazins erschienen, dessen aktive Zeit dort 1987 nach einem Streit mit seinem Verleger William M.
Gaines über Tantiemen endete. Hatte der erste Band die Jahre 1956 bis 1967 abgedeckt und die Entwicklung von Martin als Zeichner hin zu seinem typischen Zeichenstil gezeigt, der erst in den Sechzigern richtig ausgeprägt war, liefert einem Teil 2 quasi dessen kreative Hochzeit.
Für mich ist es erneut beängstigend, wie präsent mir Martins absurde Gags aus den in Deutschland ab 1967 veröffentlichten MAD-Ausgaben geblieben sind. Entweder war der persönliche Konsum zu hoch oder Martins Humor besitzt tatsächlich eine zeitlose Genialität, die heute noch funktioniert, sicherlich auch bedingt durch seine schrägen Lautmalereien.
Allerdings muss man ebenfalls feststellen, dass Martins Arbeiten am besten auf ein oder zwei Seiten funktionieren, die hier enthaltenen längeren Geschichten lassen oft die komprimierte Durchschlagskraft seiner teils drastischen Situationskomik vermissen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Thomas Kerpen