Das Duo MAD MASKS spielt auf seinem zweiten, erneut selbstbetitelten Album gemeinen Synth-, Cold- und Instrumental-Wave, der mit einem Hang zu Dark Ambient ausgestattet ist, anstatt auf die Tanzfläche zu schielen. Eine repetitive und erbarmungslose Rohheit wie bei „Third“ von PORTISHEAD wurde in die LP-Rillen eingesägt. Einige Passagen fräsen sich mit einer Zielsicherheit wie AUTECHRE in die Hirnrinde – nur dass auf „Mad Masks“ eine enorme Langsamkeit vorherrscht. Auslöser von Beklemmung und Angstzuständen sind eine Vielzahl an Synthesizern und eine Drum-Machine, deren Brutal-Knopf klemmt. Obwohl also alles vorbereitet ist, um Verstörung zu erzielen, und obwohl das Album tatsächlich eine gehörige Beunruhigung aussendet, lugt ein spannendes Melodieverständnis hervor. Dieses resultiert aus dem Synthesizer-Lärm, der neben einer zähen Drone-Masse und finsteren Bass-Frequenzen ausreichend Raum lässt, um Slowcore-beeinflusste Melodien einzupflegen. MAD MASKS spröde Soundscapes tendieren bei aller subtilen Schönheit unbeirrt in Richtung Alptraum.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Henrik Beeke