Das neue Album des 2005 gegründeten Wiener Quintetts M185 wirft die Frage auf, warum man die Band eigentlich nicht schon früher wahrgenommen hat. Denn was M185 auf ihrer bisher vierten Veröffentlichung präsentieren, kann locker mit dem mithalten, was irgendwelche abgefeierten britischen oder amerikanischen Bands im Bereich Indierock zu bieten haben, auch wenn Formationen aus dem deutschsprachigen Raum immer etwas Provinzielles anhaften mag, im Falle von etwa THE NOTWIST auch zu Recht.
Zwar sind M185 Elektronik und krautrockigen Tendenzen gegenüber nicht abgeneigt – was vor allem in rhythmischer Hinsicht zum Tragen kommt –, dennoch hat man es hier glücklicherweise nicht mit irgendwelchen schlaffen Indietronics-Langeweilern zu tun.
„Everything Is Up“ bleibt trotz einiger frickeligerer und psychedelischerer Passagen immer ein straightes Rockalbum. Platten von THE STOOGES, SONIC YOUTH oder PAVEMENT haben die Österreicher natürlich auch schon mal gehört, können diese Einflüsse aber weniger offensichtlich in ihren schön treibenden Gesamtsound integrieren.
Was genau hinter dem kryptischen Bandnamen steckt, habe ich zwar immer noch nicht herausgefunden, aber „Everything Is Up“ ist auf jeden Fall ein sympathisch untrendiges Album, das Indierock zwar nicht neu erfindet, aber das sich dennoch nicht so ohne Weiteres in eine bestimmte Schublade stecken lässt – originell nennt man so was wohl.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Thomas Kerpen