St. Petersburg ist die viertgrößte Stadt Europas. Und in dieser existiert seit 2007 ein Quintett, das antifaschistischen Oi! produziert, mit krachenden Gitarren und echtem Herrengesang. Die Jungs sehen auch sonst nicht so aus, als ob sie körperlichen Konflikten prinzipiell aus dem Weg gehen würden.
Gesungen wird überwiegend auf Russisch, die Texte auf Englisch liegen aber bei. Mit einer Plattenhülle, die sich wie lackiert anfühlt, hat man das Gefühl ein echtes Foto der Band in den Händen zu halten, schöne Idee.
Auffallend ist dann vor allem das tolle Zusammenspiel von Lead- und Rhythmusgitarre. Das ist alles andere als Rumpel-Oi!, sondern hört sich verdammt reif an. Sich in den Alltag der Combo hineinzuversetzen, ist sicher nicht ganz einfach, denn es soll auch in St.
Petersburg Konflikte zwischen Links und Rechts geben. Mit „Working class power“ gibt es auch ein Cover von GUTTERSNIPE, auch die eigenen Texte sind eindeutig, wie in „Story of skinheads“: „Mass media say: skinheads are nazi.
We are angels with dirty faces, hands covered with blood. But skins stay loyal to the working class. Live on their own freedom, equality and brotherhood.“ Das ist wenig originell, klar, doch die musikalische Umsetzung ist eben absolut großartig.
Es werden heutzutage wirklich schlechtere Oi! Bands abgefeiert, die nicht das Potenzial von M-XVI besitzen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #143 April/Mai 2019 und Markus Franz