Das erste, noch selbstbetitelte Album von LUNATIC SPIRIT hat verhältnismäßig wechselhafte Kritiken bekommen, weil man noch nicht den eigenen Sound gefunden habe, sondern eine noch unausgegorene Mischung aus Doom, Death und Nu-Metal und Stoner-Rock dargeboten hätte.
Nun, sechs Jahre später, ist „II“ erschienen und die genannten Kritikpunkte hat die Karlsruher Band mittlerweile ausgebügelt. Das Artwork ist zwar kohärent mit dem des ersten Werkes (bei „II“ ist wieder dasselbe Symbol zu sehen, nur in anderer Farbgestaltung), ansonsten schreibt das Trio, das seit 2010 existiert, aber jetzt Songs, die wesentlich mehr wie aus einem Guss wirken.
Zwar gibt es hier und dort auch noch Growls und Screams, doch diese werden deutlich passender und dezenter eingesetzt. Der vorherrschende zweistimmige Gesang mit Düsterfaktor wirkt hingegen ein wenig wie bei ALICE IN CHAINS und ergänzt vorzüglich den finsteren Midtempo-Rocksound zwischen Grunge, Doom Metal und Stoner-Rock.
„II“ wurde live eingespielt, mit vielen kleinen und zweckmäßigen Effektspielereien (verzerrter WahWah-Bass!) veredelt sowie mit einem professionellen, druckvollen und sauberen Mix abgerundet.
Wer LUNATIC SPIRIT nur von ihrem ersten Album her kennen sollte, wird die Band nun fühlbar mehr wertschätzen können.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Arndt Aldenhoven