LUDICRA

Fex Urbis Lex Orbis CD

Ich wiederhole mich gerne: In der Form wie LUDICRA aus San Francisco Black Metal verstehen und spielen, kann auch ich mich als ausgewiesener Ignorant des Genres damit anfreunden. Wobei es zu kurz greifen würde, LUDICRA als puristische Black Metal-Band aufzufassen.

Denn auch wenn der Gesang - dass hier eine Frau singt, hört man nicht wirklich - die Gitarrenarbeit und das Zusammenspiel von hoher Geschwindigkeit und hymnischen Melodien sicherlich ihre Wurzeln im Black Metal haben, finden sich bei LUDICRA genug Einflüsse aus anderen Metal-Spielarten als auch Berührungen mit eher experimenteller Rockmusik, um sie nicht so einfach in eine Schublade zu packen.

Auf ihrem dritten Album "Fex Urbis Lex Orbis", dem zweiten für Alternative Tentacles, schaffen es LUDICRA noch besser als zuvor, eine brutale Heavyness zu erzeugen, die aber nicht im Kontrast mit der melancholischen Atmosphäre steht, die ihre Songs entstehen lassen.

Was zwar Erinnerungen an NEUROSIS zu "Souls At Zero"-Zeiten wecken mag, die musikalischen Gemeinsamkeiten beider Bands sind aber eher marginal, LUDICRA mehr im Metal verwurzelt, als es NEUROSIS je waren.

Knapp vierzig Minuten läuft "Fex Urbis Lex Orbis", bei nur fünf Songs heißt das, dass diese in aller Ruhe ihre bedrohliche Stimmung entfalten können, was im brillanten, über elf Minuten langen "Collapse" gipfelt.

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