LUCKY # SLEVIN

Nach eher enttäuschenden Werken wie WICKER PARK und THE RECKONING ist Paul McGuigan mit LUCKY # SLEVIN (Constantin Film) bzw. LUCKY NUMBER SLEVIN von 2006 in gewisser Weise wieder zum Erfolgsrezept seines zweiten Films GANGSTER NO.

1 zurückgekehrt und präsentiert eine gar nicht mal unoriginelle Tarantino-eske, ruppige Gangstergeschichte, die diesmal allerdings deutlich amerikanischer ausgefallen ist. Eine Art LAYER CAKE meets KISS KISS BANG BANG meets THE USUAL SUSPECTS mit cleverem, labyrinthischem Drehbuch und exzellenten Darstellern, darunter Josh Hartnett, Morgan Freeman, Bruce Willis, Ben Kingsley und Lucy Liu, wo sich erst ganz am Schluss herauskristallisiert, was das Ganze eigentlich soll.

Hartnett als titelgebender Slevin scheint dabei Opfer einer Verwechslung geworden zu sein, denn man hält ihn für seinen hochverschuldeten, untergetauchten Freund, in dessen New Yorker Wohnung er untergekommen war, nachdem er seinen Job und seine Freundin gleichzeitig losgeworden war.

Und dadurch findet er sich plötzlich inmitten des Konflikts der beiden größten Gangsterbosse der Stadt wieder – man fühlt sich da leicht an FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR erinnert –, während ihm auch noch ein Cop und ein legendärer Profikiller namens Goodkat auf den Fersen sind.

Aber der Schein trügt und Slevins tatsächliche Identität sorgt dann für eine Auflösung, die es einem schwer macht, LUCKY # SLEVIN mehr als einmal anzuschauen. Allerdings ist McGuigans Film ähnlich wie GANGSTER NO.

1 so unverschämt elegant gefilmt und voller amüsanter Dialoge (Lindsey: What happen to your nose? - Slevin: I used it to break some guy’s fist.), dass sein leicht parodistischer Ansatz auch durchaus noch beim zweiten Mal Spaß bereitet, wo man als Zuschauer vielleicht auch weniger Probleme hat, die minütlichen Wendungen der Story zu verdauen.