Ich erinnere mich an einen lustigen Abend im AZ Mülheim, an dem ein kleines Hardcore-Festival mit POOSTEW, ANOMALIE und eben LT. MOSH stattfand. Ich war mit Michi von NEIN NEIN NEIN unterwegs und trank viel Rotwein.
Die Bands hatten viel Kommunikation mit dem Publikum (zum Beispiel bekamen die typisch unfreundlichen und unfähigen AZ-Mischer ständig amüsante Schelte von der Hauptband) und ich kaufte ohne das Wissen des Sängers von LT.
MOSH seine Sonnenbrille am Merch-Stand. Alleine die Verpeiltheit des Sängers amüsierte, da er es einfach nicht begriff, dass man ihn nicht hört, wenn er das Mikro senkrecht zum Mund hält, und es wurde durch diverse Zwischenrufe immer wieder versucht, es ihm beizubringen.
Lustiger Abend, lustige Band und endlich ihre Platte auf dem Zeitstrafe-Label vom kleinen Nordlicht Renke. Der hat sich richtig Mühe gegeben und eine einseitig bespielte LP mit weißem Vinyl und Siebdruck plus "Mosh it kaputt!"-Stencil von LT.
MOSH rauszubringen. Die Münsteraner spielen moshigen Schrei-Emo, welcher dann aber doch recht punkig, da dreckig klingt. Hebt sich definitiv von dem ganzen "Schreigesang/Cleanergesang mit IRON MAIDEN-Gitarren und Moshparts"-Hickhack ab, welcher zur Zeit ja Disco-Standard ist.
Die Texte sind auch wesentlich ernster zu nehmen, handeln von alltäglichen Problemen und Sorgen, statt von inneren Dämonen, ewigem Schmerz und blutenden Herzen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Tim Tilgner