Das aus Helsinki und Leipzig stammende Synth-Wave-Trio LSSNS (sprich: Lessons) hat sich tanzbarem und „düsterem“ Synthpop und Wave für die Zeit nach Mitternacht verschrieben. In guten Momenten klingt „Transit“ nach THE SOFT KILL und BLACK MARBLE. Der Song „Prophets“ hingegen ist von Oldschool-Analog-Synth und den Achtziger Jahren inspiriert und könnte auch vom jungen Gary Numan stammen, ergänzt mit einer dezent angehauchten Nile Rogers-Floating-Guitar und einem Bubblegum-Synth ist das ein klarer Dancefloor-Track, der Laune macht. Bei einem Retro-Track wie „Before the fire“ hat das auf charmante Weise mit den neblig-verwobenen Keyboards etwas vom frühen Harold Faltermeyer („Axel F“) und den Soundtracks von Hans Zimmer in Verbindung mit der einnehmend schwermütigen Klangfarbe des Gesangs von Patrick Sudarski. Die Tracks sind auch „mellow & catchy“ und haben einen guten „Autobahn-Groove“, wenn es mal wieder unnötig lange auf dem Highway dauert. Immer dann, wenn es dunkler und instrumenteller wird, blitzt die dystopische Welt von THE FUTURE SOUND OF LONDON durch. Wenn man auf diesen populären analogen Synth-Sound abonniert ist, der so typisch für die Dancefloors im fahlen Neonlicht der Clubs der Achtziger Jahre war, dann ist man bei LSSNS bestens aufgehoben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #171 Dezember 2023/Januar 2024 2023 und Markus Kolodziej