LOVES

... Love You

Das nenne ich mal Argumente für den Kauf eines Albums: „Love You“, das vierte LOVES-Album ist kürzer als „Revolver“, „Never Mind The Bollocks“ sowie „Definitely Maybe“ und, jetzt die wirkliche Sensation, enthält einen Song mit einem echten VELVET UNDERGROUND-Mitglied.

Und zwar deren Totengräber Doug Yule, der bei „It’s ... the end of the world“ die Anrufbeatworterdurchsage von Jesus spricht. Ansonsten spricht auch die raffinierte Pastiche-Technik der Band dafür, das Album zu erwerben.

Sehr geschickt geht die Cardiff-/Londoner Band mit diversen Versatzstücken der Popgeschichte um, näht BLONDIE-Flicken auf CAMERA OBSCURA-Decken, schnappt die schönsten BELLE AND SEBASTIAN-Wehleidigkeiten auf, drischt müffelnde LED ZEPPLIN-Riffs darauf und spielt mit dem ganzen Fundus des Indiepop-Baukastens, so wie es ihnen gerade in den Kram passt.

Eins ist nur sehr sehr schade: Nahezu sämtliches Hitpotenzial wird durch den abscheulich schiefen Gesang von Sänger Simon Love zunichte gemacht. Autotune würde da vielleicht helfen, es ist aber sowieso zu spät, denn das ist die vierte und letzte LP von den LOVES.

Warum? „Darum“, sagt Simon. Muss als Antwort genügen.