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MARTHA

Love Keeps Kicking

Die vorigen Alben waren schon bezaubernd im besten Sinne. „Love Keeps Kicking“ sorgt nun dafür, dass man sich schon wieder in MARTHA aus dem Durham’schen Vorort Pity Me verliebt. Dabei geht’s eigentlich um Liebeskummer.

Genauer gesagt darum, dass eine Person in der Beziehung merkt, dass es bald vorbei ist, die andere aber noch keinen blassen Schimmer hat. Um den Schmerz, wenn der Schmerz nachlässt, weil man weiß, dass es nun wirklich vorbei ist.

Das Gefühl, wenn das Gegenüber einen nur gut findet, wenn genug Bier im Spiel ist. Aua. MARTHA widmen sich dem alten Thema cleverer und mit mehr Fingerspitzengefühl als viele andere. Beziehungen bedeuten bei MARTHA übrigens seit jeher nicht nur Mädchen trifft Junge.

Die Band bezeichnet sich als queer, anarchistisch, vegan und (teils) straight edge. Das hinterlässt natürlich Spuren. Das Drama und der tiefe Kummer werden mit zuckersüßen Melodien und mehrstimmigem Gesang im Zaum gehalten.

Weinen muss hier zunächst also niemand. Wer genau hinhört und MARTHA ein wenig kennt, erkennt in den Songs über die privaten Kämpfe auch Kommentare zu den großen gesellschaftlichen Debatten.

Oder ganz einfach, es gibt Hoffnung.