LOU LOU & THE GUITARFISH

s/t

Man muss sich wohl mit dem Gedanken vertraut machen, künftig auch in der Punk- und Hardcore-Szene verstärkt mit Bands und Musikern konfrontiert zu werden, deren Eltern bereits auf die eine oder andere Klassikerplatte zurückblicken können.

So ein Fall sind LOU LOU & THE GUITARFISH, die insgesamt fünfköpfige Band von George und Lou Lou Rosenthal, deren Vater auf den "nom de guerre" Hank Rank hört und der 1978 bei der San Francisco-Punk-Legende CRIME anheuerte (remember "Hot wire my heart"?).

Mittlerweile ist Henry S. Rosenthal allerdings Filmproduzent und hat beim Punkrock-Staffellauf den Stab an den Nachwuchs weitergereicht. Birdman-Boss David Katznelson selbst hat das Debütalbum von Lou Lou (Gesang) und George (wohl der musikalische Kopf der Formation) produziert, wobei die Aufnahmen angeblich innerhalb von zwei Tagen im Kasten waren - mehr braucht man auch nicht für ein simples, straightes Punkrock-Album.

Zwischen den beiden Extremem, dass Kinder sich entweder möglichst stark von ihren Eltern differenzieren, oder dem "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm"-Effekt haben sich die beiden Geschwister für Letzteres entschieden.

Lou Lou singt als sei sie die Tochter von Penelope Houston, hat eine für eine Sechzehnjährige erschreckend rauhe, derbe Stimme, und insgesamt klingt das Album, als sei es bereits vor 25, 30 Jahren eingespielt worden.

Klassischer SF-Punk, melodiös und derb zugleich, rundum gelungen und jedem ans Herz gelegt, der auf "female fronted" Punkrock steht. Ach ja, man sollte die Band vielleicht mal auf Europatour einladen: Bald sind sie alle über 18, dann dürfen sie zumindest hierzulande schon saufen.

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