Immer wieder erstaunt es mich, wie einerseits J Mascis’ Soloplatten (einst) klangen wie eine Version von DINOSAUR JR., und wie anders Lou Barlow doch einst mit SEBADOH (und FOLK IMPOLISION) und bis heute solo klingt. Dabei ist sein kreativer Input bei DINOSAUR JR. ja nicht unwesentlich, die „Klangfarbe“ da wird aber klar von Mascis geprägt. Genauso markant ist aber Lous Songwriting und vor allem seine Stimme höre ich unter zig anderen raus und sorgt sofort für Gänsehaut. Stramme 17 Songs sind auf „Reason To Live“ enthalten, und zu deren Entstehung sagte Lou im Ox-Interview: „Sechs oder sieben der Songs entstanden hier zu Hause während der Pandemie. Die Songs waren alle Teil eines Projekts, das ich 2019 gestartet habe, eine Abo-Serie mit monatlichen Veröffentlichungen. Alle drei Monate seit dem Sommer 2019 habe ich zwei bis vier neue Songs veröffentlicht für eine kleine Gruppe von Abonnenten. Für die Platte habe ich alle Songs neu abgemischt und ein bisschen überarbeitet.“ „In my arms“ und „Why can’t I wait“ sind meine beiden Hits auf der Platte, die über weite Strecken akustisch und reduziert daherkommt, und ich frage mich gerade, wie all das klänge, wenn hier mal die DINOSAUR JR.-Drahtbürste drübergezogen würde. Was leider fehlt, auch wenn man die Texte weitgehend raushören kann: ein Booklet mit den Lyrics. Wundervoll: „All you people suck“ – Ballade meets Punk-Attitüde.
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