Boston kann eben immer was. Da kommen die LOST CITY ANGELS her, auch wenn im Namen beinahe der einer gewissen Westcoast-Metropole steckt, was wiederum nicht heißen soll, dass hier sonderlich kalifornisch gepunkrockt wird.
Nein, die LOST CITY ANGELS, deren Debüt das hier ist, sind großer Pathos-Punk von der Art, bei der man bei langsameren Stücken wie "If you go" in den ersten Reihen des Konzertes beinahe zu schunkeln beginnt, das Feuerzeug rausholt und dann mit allen anderen "If you gohoooo" grölt.
Peinlich und schön zugleich. Und irgendwie sinnig, dass Nitro die Band gesignt hat, denn nachdem AFI jüngst zum Major gewechselt sind, galt es Nachfolger für die zu finden - und ich denke, LCA (um einfach mal bei "three letter names" zu bleiben), sind mehr als nur Lückenbüßer.
Punk goes Pop goes Rock, mit hymnischen Melodien und großen Gesten, noch ein gutes Stück von der Genialität von etwa ALKALINE TRIO entfernt, aber ein Debüt, das schon beim zweiten, dritten Durchlauf angenehm hängen bleibt.
Mission erfüllt. (32:03) (7/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Joachim Hiller