LOS PLANTRONICS

Surfing Times

„Mariachi Death Surf“ nennt die neunköpfige Combo aus Oslo ihren Sound und das trifft den Nagel dann auch voll auf den Kopf. Ein perfekter Mix aus Spaghetti-Western-Soundtracks mit grandiosen Mariachi-Trompeten einerseits und klassischen Instrumentals mit genialen Twang- und Surfgitarren andererseits.

Abgerundet durch Einflüsse aus Punk, psychedelischer Garage und Fifties-Rock’n’Roll, dargereicht mit einem breiten Spektrum an Instrumenten wie Hammondorgel, Saxophon, Sitar, Flöten und Vibraphon.

So wird das Problem vieler Surfbands, deren Alben spätestens nach vier Songs langweilen, gekonnt umschifft. Eigenständig, vielschichtig, abwechslungsreich, extrem unterhaltsam und druckvoll produziert.

Ein Song wie „Montezuma’s Revenge“ mit einer Carlos-Santana-Orgel würde auch Altmeister James Last zur Ehre gereichen. Das hat Klasse und macht richtig Spaß. Zur kurzweiligen Unterhaltung tragen auch mehrere Gesangsnummern bei, die sich unter die Instrumentals mischen.

Eigenkompositionen und Coverversionen wechseln sich ab und wirken dabei wie aus einem Guss. Selbst Jahrzehnte alte Klassiker werden so gekonnt einer TexMex-Surf-Frischzellenkur unterzogen, dass sie kaum wiederzuerkennen sind.