Mitte der Achtziger, nach der Veröffentlichung seiner Blut-Bücher, galt Cliver Barker als Zukunft des Horrors, zumindest nach Meinung von Stephen King. Inzwischen ist es ruhiger um Barker geworden, der in den letzten Jahren eher als Autor im Bereich Fantasy oder Kinderbuch in Erscheinung trat.
Adaptionen seiner Horror-Stoffe erfreuen sich aber immer noch großer Beliebtheit, die Ergebnisse sind meist durchwachsener Natur. 1985 und 1986 entstanden mit „Underworld“ und „Rawhead Rex“ zwei ziemlich katastrophale Verfilmungen.
Bei „Hellraiser“ von 1987, einer Verfilmung von Barkers Geschichte „The Hellbound Heart“, nahm der Autor selbst im Regiestuhl Platz und schuf damit gleich einen der Horrorklassiker der Achtziger, einige überwiegend miserable Fortsetzungen folgten.
Ambitionen als Filmemacher hatte Barker bereits 1975 bei seinem Experimentalfilm „The Forbidden“ gezeigt. Weniger erfolgreich war dann die Umsetzung seines eigenen Romans „Cabal“ 1990, der auch im kürzlich veröffentlichten Director’s Cut nicht besser wurde.
Barkers letzte und beste Regiarbeit war dann „Lord Of Illusions“, basierend auf der Kurzgeschichte „Die letzte Illusion“ aus „Das sechste Buch des Blutes“. In Deutschland wurde der mit einigen recht harten Splattersequenzen versehene und bereits einige Male auf DVD veröffentlichte Film als Director’s Cut vermarktet, letztendlich handelte es sich nur um die Unrated-Fassung, denn in den Staaten kursierte auch eine geschnittene R-Rated-Fassung.
Die ungeschnittene Fassung dieser eigenwilligen und äußerst atmosphärisch inszenierten Kopplung von Film noir beziehungsweise „Private eye“-Story und modernem Horrorfilm – versehen mit einem suggestiven Score von Simon Boswell – erschien jetzt das erste Mal als gelungen umgesetzte Blu-ray-Fassung im schicken Mediabook mit zusätzlichem Bonusmaterial.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Thomas Kerpen