Das Mannheimer Trio OLD MOTHER HELL sorgte vor drei Jahren mit seinem selbstbetitelten Debütalbum für mächtig Wirbel in der Szene und legt nun mit „Lord Of Demise“ nach. Die Stellschrauben am Sound wurden nur dezent gedreht, was bedeutet, dass Metal-Puristen hier erneut voll auf ihre Kosten kommen werden. Dabei ist es immer wieder beeindruckend, wie unglaublich „voll“ nur drei Mann einen Song klingen lassen können. In dieser Hinsicht verstehen die Jungs zweifellos ihr Handwerk, denn zuletzt habe ich das in dieser Qualität nur bei den Schweden NIGHT DEMON gehört. OLD MOTHER HELL spielen in ähnlicher Art und Weise nach den Regeln des traditionellen Heavy Metal, geben sich dabei aber weniger dem IRON MAIDEN-Sound hin, sondern erlauben bei aller Riffpower auch Ausflüge in den Doom-Bereich. Das sorgt für Abwechslung und daraus resultierende Kurzweil. Abgerundet durch eine druckvolle, aber geerdete Produktion und ein ansprechendes Artwork, lässt sich dieser Platte attestieren, dass es sich hierbei zweifellos um eine echte Genre-Perle handelt, die den Namen OLD MOTHER HELL auf diversen Platten-Einkaufszetteln unzähliger Traditionsmetaller parken wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Jens Kirsch