LOOM

s/t

2012 in der britischen Provinz gegründet, folgten LOOM bald schon dem Gesetz der musikalischen Gravitation und landen folglich in London. Die Tape-Liebhaber veröffentlichen eben solche, eine Single, werden von der BBC entdeckt und dürfen vor den ROLLING STONES spielen, was sich nur noch als Deutschland-Opener von FRANK CARTER & THE RATTLESNAKES toppen lässt – erstmal.

Die MISFITS-Verehrer, deren Frontmann Badwan der Bruder des THE HORRORS-Sängers Faris ist, haben jedenfalls ein recht großes Ego, sehen ihre Band als Reaktion auf das generelle Fehlen qualitativ hochwertiger Bands in UK.

Eine ordentliche Ansage – dem Anspruch muss man erstmal gerecht werden. Tatsächlich ist das selbstproduzierte, titellose Debüt eine kompromisslose Ansage: laut, aggressiv, rücksichtslos, übersteuert, wild – hier will sich jemand mit Attitüde aus Überzeugung nach vorne drängeln, und sieht man über dieses leicht Rüpelhafte hinweg, gesteht man LOOM ihren Anspruch zu: Die sind gut und wissen das.

Grunge, wie er einst von NIRVANA bekannt gemacht wurde, wird von der jungen Band ohne mit der Wimper zu zucken als Inspiration genannt, MISFITS ebenfalls, ich höre MUDHONEY heraus („Nailbender“), an anderer Stelle die DEAD BOYS („Sonic reducer“ bei „Bleed on me“), und auch sonst wird respektlos einmal quer durch den Punkrock-Gemüsegarten gezeckt, was geht.

SINGLE MOTHERS aus Kanada fallen mir hier noch ein, die sind ähnlich laut und direkt, aber etwas weniger rotzig. Keine Ahnung, wo LOOM das Leben noch hinführt, solange sie sich nicht bremsen lassen, kann da noch viel mehr daraus werden.