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LONKER SEE

Hamza

Viele Infos sind nicht über LONKER SEE aus Gdynia, einer Hafenstadt an der Ostseeküste von Polen, zu finden. Selbiges gilt für die Mitglieder Joanna Kucharska, Bartosz Boro Borowski, Tomasz Gadecki und Michał Gos, die offenbar in der Jazz- und Experimental-Rock-Szene Polens zu Hause sind.

Das merkt man dem überwiegend instrumentalen Sound von LONKER SEE auch an, die einen abwechslungsreichen und energetischen Noise-Rock mit hohem Improvisationsanteil und Saxophon-Unterstützung spielen, der auch im New York Anfang der 80er im Umfeld von No Wave kein Fremdkörper gewesen wäre.

Man kann LONKER SEE zwar nicht unbedingt bescheinigen, dass sie dieses Genre neu erfunden hätten, aber es gelingt ihnen auf jeden Fall, die bekannten Zutaten dieser Sorte von Freestyle-Rock geschickt neu zusammenzusetzen und dabei immer wieder überraschende stilistische Wechsel innerhalb der Songs zu bewerkstelligen.

Dabei hilft sicherlich die sehr tighte, treibende, fast krautrockige Rhythmik und der effektive Saxophon-Einsatz, während der erstaunlich liebliche Gesang von Joanna Kucharska für melodische Ruhezonen sorgt.

LONKER SEE nutzen die Freiräume, die ihnen diese Herangehensweise ermöglicht, auf originelle Weise und produzieren damit durchweg spannende und unberechenbare Musik, die sich in kein bestimmtes Schema pressen lässt, und was jemand mit „dreamy psychedelic post-rock with heavy jazz & avant-prog drive“ gut auf den Punkt brachte.