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LONG HOURS

Fly House

Dafür, dass er in den letzten Jahren 25+ Platten veröffentlicht hat/haben soll, ist der aus Melbourne stammende Julian Medor erstaunlich unsichtbar bei Discogs. Ein paar verstreute Einträge finden sich, unter anderem zu den den Alben „Wayward Serenades“ und „Never Enough“, die er unter dem Quasi-Bandnamen LONG HOURS in den letzten Jahren auf dem australophilen französischen Label Beast Records veröffentlicht hat. Medor ist ein Einzelkämpfer, was ihn noch reduzierter agieren lässt als seine „Larger than life“-Vorbilder Alan Vega und Martin Rev aka SUICIDE. Die Trademarks sind da: Maschinendrums, verwaschener Gitarrennoise, mal murmelnder, mal kreischender Gesang – bisweilen nah dran an den Ikonen. Sieben Songs lang stampft das Album düster vor sich hin und offenbart mehr Abwechslung, als man erwartet, lässt dann aber doch Ansätze zu wirklich hängenbleibenden Songs vermissen. Der monotonen Magie von etwa „Cut your love“ kann man sich aber nicht entziehen. Ich tippe, dass hier das Live-Erlebnis die letzte Überzeugungsarbeit leisten muss. Für Menschen mit SUICIDE-Entzugserscheinungen unbedingt zu empfehlen.