„We hadn’t thought at all about the Nazi implications. It just seemed like a very anarchic, stylish thing to do.“ Das sagte Mick Jones einst, angesprochen auf das „SS“ im Namen von LONDON SS, jener im März 1975 in London von Geir Wade, John Brown, Mick Jones und Eunan Brady (Ex-HOLLYWOOD BRATS) gegründeten, kurzlebigen Band.
Nachdem Jones ausgestiegen war, spielten kurzzeitig Tony James (GENERATION X), Brian James (THE DAMNED), Matt Dangerfield und Casino Steel (beide HOLLYWOOD BRATS, später THE BOYS) in der Band, doch bevor Punk so richtig losging 1976, war es auch schon wieder vorbei, an Aufnahmen entstand nur ein Demo, ihr Song „1-2 crush on you“ ging ins THE CLASH-Repertoire über.
2012 reanimierte Eunan Brady den Bandnamen, stellte als einzig verbliebenes Originalmitglied eine neue Besetzung zusammen und nahm mit dieser diese 4-Song-EP auf – wenn man so will die erste Platte dieser Band, vierzig Jahre nach ihrer Gründung.
Die Nummern wirken erstaunlich gegenwärtig, will heißen, es gibt junge Bands, die versuchen, so einen klassischen (Proto-)Punk-Sound zu spielen und dabei genauso „altmodisch“ klingen. Wer an den späten Aufnahmen von NEW YORK DOLLS seinen Spaß hat, wer Sonny Vincent und Band abfeiert, der wird auch an dieser programmatisch „No Beards, No Beerguts, No Beginners“ betitelten EP seinen Spaß haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Joachim Hiller