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JEFF CLARKE

Locust

Auf dem Frontcover (!) der Platte ist zu lesen, dass die Aufnahmen hierzu in einer einzelnen Session im Wald erfolgte. Sollte das eine Entschuldigung sein? Wenn bei einem Kunstwerk vom Herausgeber die Produktionsweise in den Mittelpunkt gestellt wird, ist stets Vorsicht geboten. Warum wird der Prozess hervorgehoben, anstatt dem Werk selber zu vertrauen? Vielleicht weil dieses für sich genommen nicht so viel hergibt. Dem Leser dieses Reviews wird es wahrscheinlich auch Latte sein, wo ich sitze/stehe/liege, während ich das hier tippe. Jeff Clarke, zuvor verdientes Mitglied von DEMON’S CLAWS, HELLSHOVEL und den BLACK LIPS, stellt hier 13 folkige und gefällige Songs in klassischer Singer/Songwriter-Manier vor. Das geht zunächst gut rein, jedoch nach dem dritten Song würde ich mir tatsächlich etwas mehr Abwechslung und Produktion wünschen. Die Stimme und die beschauliche Atmosphäre erzeugen nicht ausreichend Spannung und Dynamik, um das gesamte Album zu tragen. Was darüber hinaus bleibt, sind schöne bildhafte Texte und ein grafisch wirklich hübsches Schallplattencover. Musikalisch jedoch kann „extrem reduziert“ manchmal auch „verdammt wenig“ sein.