Aus Schweden kommt ja bekanntlich eine ganze Menge geiles Zeugs, aber - herrje - das hier als neue Schweden-Sensation anzukündigen, das geht doch ein bisschen zu weit. Vor allen Dingen, weil der Markt an so genannten Rock-Sensationen mit MANDO DIAO oder BLOC PARTY momentan ziemlich übersättigt ist.
Da wird es schon arg schwer, durchzusetzen. So, genug der allgemeinen Kritik, wenden wir uns "Whattheclockman" zu. Da muss ich schon zugeben, dass mich das Album mit zunehmender Spieldauer und mit der steigenden Zahl an Hördurchgängen Stück für Stück mehr zu überzeugen vermag.
Mit den erwähnten Hype-Bands ist man musikalisch zumindest verwandt, man verarbeitet Dinge, die im Laufe der Jahre etwas aus der Mode gekommen sind - wie etwa Rock à la VELVET UDERGROUD, oder neuerdings auch "New Wave" - zu einer zeitgemäßen Variante des Rock'n'Roll.
Das Gute bleibt halt doch. Die LOCAL BOYS legen jedoch mehr als alle anderen den Fokus auf die Melodie, was hinreißend gutgelaunte Songs zur Folge hat, die beinahe Partystimmung verbreiten.
Man ist einfach cool, einfach so, nicht aus selbstgewählter Attitüde. Damit haben die fünf Schweden zumindest ihre eigene Variante anzubieten, die etwas unverkrampfter ist, aber womöglich genau deshalb nicht halb so erfolgreich sein wird.
Wir werden sehen, wie weit es die Band bringt. (39:58) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Christian Meiners