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LO!

Vestigial

Das dritte Album der Australier LO! beginnt durchaus passend mit einem leichten Donnergrollen, bevor dann dann das dazu passende Soundgewitter zwischen Sludge und Post-Metal losbricht, mit deutlichen Anleihen bei frühen NEUROSIS.

So weit, so klischeehaft. LO! beschränken sich allerdings nicht nur auf brutales Geknüppel, sondern brechen ihren extrem verdichteten Sound auch immer wieder zugunsten von komplizierteren Passagen in der Tradition von klassischem Prog und stilleren atmosphärischeren Momenten auf, wie sie sich bei NEUROSIS auf späteren Platten auch verstärkt finden lassen.

Vorwerfen könnte man den Australiern höchstens, dass sie hier nichts wirklich weiterentwickeln und insofern nur bedingt aus der Masse vergleichbarer Bands herausragen, und dabei auch nicht die kompromisslose Radikalität von CONVERGE erreichen.

Der Plattentitel „Vestigial“ heißt so viel wie „rudimentär“ oder „verkümmert“, was man allerdings kaum auf den Sound von LO! beziehen kann, denen mit ihrem neuen Album trotz einer gewissen Eindimensionalität ein ziemlich wuchtiger Brocken gelungen ist, der aufgrund seiner in sich stimmigen klanglichen Ästhetik letztendlich doch wieder deutlich über dem Durchschnitt liegt.