Einen wahren Monolith von Album haben die aus Kopenhagen stammenden LLNN da mit „Deads“ hingelegt. Die brachiale Schwere von Post-Metal und die hemmungslose Aggression von Hardcore finden hier so mühelos zusammen, wie es selten gelingt.
Im Vergleich zum 2016 veröffentlichten Debüt „Loss“ und der Split-Platte mit den Labelkollegen WOVOKA wirkt die zweite Platte der Dänen noch dichter und kompromissloser. „Deads“ funktioniert wie eine gut geölte und nicht aufzuhaltende Maschine, bei der jedes Rädchen formvollendet ins andere greift.
Bei Stücken wie „Armada“, „Appeaser“ oder „Structures“ kommt die düster rollende Maschinerie kurz fast zum Stillstand und die Einbrüche ruhiger Momente geben dem Album Raum zum Atmen, bevor das apokalyptische Gitarrengewitter wieder mit voller Gewalt losbricht.
Die ungeheure Komplexität kristallisiert sich erst heraus, wenn sich der Groove längst in Hirn und allen Gliedmaßen festgesetzt hat. Cinematisch anmutende Keyboardflächen erweitern den ohnehin vielschichtigen Sound noch um eine Dimension und warten mit Spielereien wie bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten Fieldrecordings von kochendem Wasser auf.
LLNN ist mit „Deads“ ein überwältigendes Album gelungen, das perfekt die Balance zwischen unbarmherziger Härte und atmosphärischer Intensität hält.
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