Es ist nie verkehrt, wenn beim Hören einer neuen Band Assoziationen zu anderen Künstlern aufkommen, die schon einschlägig etabliert sind. Sobald das Debüt der Briten RXPTRS läuft, denkt man unweigerlich an BILLY TALENT. Das liegt sowohl am Alternative Rock als auch an der Stimmfarbe von Frontmann Simon Roach. Eine weitere Parallele ist, dass der Fünfer aus Bristol die Refrains stark betont und darauf aus ist, einprägsame Chöre zu setzen. „Living Without Death’s Permission“ bietet aber noch weitaus mehr. RXPTRS spielen sich agil und frech durch einen animierenden Stilmix, der auch Punk, Hardcore und Metal umfasst. Der Rock-Schwerpunkt kann demnach in mehrere Richtungen fortgeführt werden. Und die Musiker l finden Gefallen daran, sich kreativ auszuprobieren und ihr musikalisches Antlitz immer wieder zu verändern. Hörer:innen schätzen dynamisch angelegte Alben mit vielen eingängigen Momenten. Weil RXPTRS sowohl vertraut als auch neuartig klingen, ruft ihr Debüt Interesse hervor und wird das Quintett schnell etablieren. Etliche Tracks eignen sich für Rock-Discos. Live-tauglich ist das Material der Briten sowieso. Der 2018 gegründeten Gruppe gelingt es sogar, ein Stück weit Eigenständigkeit an den Tag zu legen. Mehr kann sich eine Band für ihr erstes Album kaum erhoffen. Wenn auch noch das Glück des richtigen Timings dazukommt, könnten RXPTRS groß durchstarten. Sie bringen alles mit, was es dafür braucht.
© by Fuze - Ausgabe #94 Juni/Juli 2022 und Arne Kupetz
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