Hinter dem blumigen Debüt von SILENT DRIVE verbergen sich bei genauerem Hinsehen alte Bekannte, nämlich Zachary Jordan und Pete Chilton von BANE. Zachary übernimmt auch hier den Gesang, bewegt sich aber auf dem melodischen Sektor, was bei BANE ja nicht so der Fall ist.
Neben BANE spielen aber auch noch die bereits aufgelösten DROWNINGMAN eine Rolle. Wer jetzt allerdings versucht das Album durch Addition der Einflüsse der obengenannten Bands zu erfassen, der befindet sich komplett auf dem Holzweg.
Vielmehr verbinden SILENT DRIVE experimentelle Stücke wie "Davey Crockett", das fast schon nach FAITH NO MORE klingt, mit zahmen Akustikgitarren und melodischem Gesang, wobei natürlich auch mal die Amps aufgedreht werden und Old School-Passagen einfließen.
Produzent Bill Stevenson von den DESCENDENTS musste sich bei einigen Songs noch um das Klangbild diverser Streichinstrumente kümmern und hatte so wohl mit den ruhigen Songs mehr Arbeit als mit den harten Stücken.
Teilweise recht atypisch für Equal Vision, und Pianostücke wie "Broken Hearts Club" mit ergänzendem Gitarrensolo sind eben nicht jedermanns Sache. Ich bin geteilter Meinung und rate mal selbst ein Ohr zu riskieren.
(06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Thomas Eberhardt