Willkommen bei der etwas anderen Oldie-Parade. Die HYPSTRZ waren eigentlich eine Coverband, die sich gnadenlos bei allem bedient haben, was zwischen 1964 und 1967 harten und dreckigen Garagebeat gemacht hat.
Sie spielen sozusagen den kompletten Catalogue of Cool von A-Z, und wer weniger als, sagen wir, 30 der 37 Tracks dieser CD kennt, ist einfach ein ungebildeter Lump. "Action woman", "All or nothing", "Shake", "Talk talk", "Don't look back", und und und.
Einfach alles Hits auf dieser Liveplatte, die sich aus der ersten EP, der LP "Hysperization" sowie einer Handvoll Bonustracks zusammensetzt. Den HYPSTRZ ging es allerdings nicht um spielerische Präzision und authentischen Retro-Sound, hier zählt ausschließlich die pure Spielfreude.
Ungemein rotzig und latent aggressiv kommt die Performance rüber, bei den Shows muss hektoliterweise Bier kehlabwärts geflossen sein. Leider entwickeln die wenigsten der Songs so etwas wie Charme, zu ungehobelt wirkt die Darbietung.
Aber für 80 wild rockende Garagepunk-Minuten reicht es eben doch, außerdem sei ihnen zu Gute gehalten, dass sie neben den CRAWDADDYS und meinetwegen auch den CHESTERFIELD KINGS so ziemlich die ersten waren, die Ende der Siebziger längst vergessen geglaubte Garagen-Nuggets ausgebuddelt haben und damit erst das ganze Revival losgetreten haben.
(07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Gereon Helmer