Moderne Avantgarde trifft auf japanisches Stimmwunder, so oder ähnlich wird es dann wieder überall zu lesen sein und der Konsens jubelt, weil es ist ja so herrlich disharmonisch und doch komponiert. Live aufgenommen während der Ruhrtriennale in Bochum und wieder ein Konzert, in dem ich mich gefragt habe, was ich da denn nun eigentlich mache, außer mich zu langweilen.
Es war leise. Zimmerlautstärke. Braves Klatschen. Sektempfang. Das hat nichts mehr mit Noise oder Antimusik zu tun, das ist blut- und revolutionsleeres Gequietsche. Darf es auch sein, leider beraubt es den Noise damit auch seiner Durchschlagskraft.
Diese Musiker stehen in der Tradition von Stockhausen und nicht der der SEX PISTOLS. Deshalb graut es mir jetzt auch schon vor der nächsten Veröffentlichung in dieser „Black-Silver-Serie“, ZEITKRATZER plays WHITEHOUSE, wo dann wieder was ganz Entscheidendes fehlen wird, nämlich das lustige und beliebte „Fuck you in the ass!“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Carsten Vollmer