Neben stillem Tafelwasser und Jamba-Klingelton-Abos gehören Live-Alben für mich zu den sinnlosesten Erfindungen der Menschheitsgeschichte. Selbst solche von erklärten Lieblingsbands werden hin und wieder zwar gekauft – das ist des Sammlers Komplettistenwahn geschuldet –, bleiben danach aber meist ungehört in der Plattenkiste.
THE DELTA SAINTS aus Nashville haben bislang zwei EPs und in 2013 mit „Death Letter Jubilee“ ihr Longplayer-Debüt veröffentlicht, das in Ox #108 von mir mit 8 Punkten bedacht wurde. Warum also nun direkt ein Live-Album? Vielleicht weil bluesiger Southern Rock mit Country- und Americana-Anleihen am besten in der Live-Situation funktioniert? Eventuell auch weil der Austausch des Harmonikaspielers gegen einen festen Organisten den Sound maßgeblich verändert hat und besonders live eine belebende Wirkung hat? Keine Ahnung.
Für mich bleibt alles beim alten: Die Platte wird noch maximal zwei oder drei Mal angehört und dann im Regal den Live-Alben üblichen Staub ansetzen. Was allerdings nichts daran ändert, dass auch „Live At Exit/In“ bestätigt, dass THE DELTA SAINTS eine klasse Band sind, mit der zu rechnen ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Christian Krüger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Christian Krüger