Foto

LINK WRAY

Rocks!

Mit einem Paukenschlag setzt Bear Family die beliebte „Rocks!“-Serie fort und liefert einen umfassenden Überblick über das Werk des Ausnahmegitarristen Link Wray. Der vornehmlich auf Instrumentaltitel spezialisierte indianische Rocker setzte mit seinen scheppernden Gitarrenkaskaden neue Maßstäbe, seine Powerchords können gar als erste Gehversuche des Heavy Metal betrachtet werden.

Und sein Einfluss ist nicht zu unterschätzen, ohne die Urgewalt solcher Titel wie „Rumble“, dem perfekten Soundtrack für eine Kneipenschlägerei, hätte wohl ein Pete Townsend niemals das Verlangen gespürt, sich auch an der Gitarre zu versuchen.

Die neue Compilation bringt mit satten 34 Songs einen breit aufgestellten Einblick in die Karriere Wrays zwischen 1958 und 1966; enthalten sind offiziell lizenzierte Stücke, die seinerzeit auf Labels wie Swan, Cameo, Epic, Mala oder Cadence erschienen.

Und es gelingt tatsächlich, auch wenn ein Großteil des Materials bereits auf zahlreichen anderen Compilations verfügbar war, ein stimmiges Bild zu zeichnen. Sämtliche Klassiker sind enthalten, und sogar eine Handvoll Raritäten sind dabei, etwa vier Titel, die Link als Gitarrist für seinen Bruder Vernon Wray alias Ray Vernon einspielte.

Das Mastering ist fett, ebenso das Booklet mit sachkundigen Linernotes vom bestens informierten Bill Dahl. Wenn es überhaupt etwas zu bekritteln ist, dann dass unbegreiflicherweise Links Aufnahmen mit dem Rock-Shouter Bunker Hill fehlen, eine lupenreine Proto-Punk-Nummer wie „The girl can’t dance“ hätte unbedingt mit in das Set gehört.

Dennoch kann und darf hier nicht weniger als die volle Punktzahl vergeben werden.