Mit „Life Has Gone“ legt die italienische Band CHARLIE BROWN ihr Debüt hin. Das Trio, unter anderem bekannt aus Bands wie SEIN und ZEIT, bringt eine EP/ein Album (die Grenzen sind ja unerheblich) heraus, in dem schneller und chaotischer Hardcore-Punk geboten wird. Geschrei und Drums, die sich nahezu durchgängig zu überschlagen drohen, vermischen sich mit schrägen Gitarrenriffs. Der Albumtitel ist programmatisch: Jeder Songtitel ist nach dem gleichen Muster gebildet She/He ends her/his own life by ... Was bleibt nach den Freitoden? Eine Ästhetik, die Charlie Brown auf der Rückseite des Covers in Form des bekannten Pullis verewigt – auf der Inlayrückseite mit Snoopy. Das gezeichnete Frontcover zeigt die Idee, den Hörer:innen so viele Details zu bieten, dass sich die Bilderflut im Kopf überschlägt. Ein Detail ist zum Beispiel das durchgestrichene „Klaatu barada nikto“, das auf den Science-Fiction-Film „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ verweist. In diesem soll mit den fiktiven Worten ein Roboter abgehalten werden, die Erde zu zerstören. Diese Zerstörung wird von CHARLIE BROWN praktiziert, die auch vor einem Elvis Presley-Song nicht haltmachen und das Debüt mit einem ungewöhnlichen Cover von „Burning love“ beenden. Musikalisch komme ich nur in einige Parts rein, sie sind leider schnell vorbei. Das kann Kalkül sein. Mehr reizt mich die Aufmachung dieser Platte, die zudem one-sided in schönstem Rosa daherkommt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und David Gabriel