AVERY

Lie, Cheat & Steal CD

Ganz schön fies, was AVERY da auf ihrem Debütlongplayer angerichtet haben. Grob sind die zwölf Songs zwar unter dem Begriff "Sludgerock" einzuordnen, aber schon ein erster Hördurchgang macht klar, dass "Lie, cheat & steal" in kein Muster wirklich passen will.

Das Wörtchen "steal" im Titel hat nämlich schon seine Bedeutung: schließlich greifen die drei Deutschen und der Schwede zu den verschiedensten Genres, um daraus ein einzigartiges Gebräu zu mischen.

Der Opener "Hyena hymn" ist eine kurze aber gemeine Noise-Attacke, im folgenden "This town is full of bugs" wird die Handbremse gezogen und gleichzeitig die Gitarre heruntergestimmt, während "Cassandra complex" ein waschechter (Death-)Rocker ist.

In diesem Stil geht die Scheibe dann munter weiter, man bedient sich fleißig bei allem, was laut ist und weh tut. Auch wenn meine Beschreibungen nur vage Versuche sind, den wirklich schwer zu charakterisierenden Sound in Schubladen zu packen.

Leichter mit einem Prädikat zu versehen ist da schon das hübsche Digipak, in das AVERY ihre Musik gesteckt haben: das ist nämlich ausgesprochen gelungen. Spätestens mit "Ryggradslös" (was für ein Titel) habe ich die Jungs und ihren Bastard aus Noise, Rock, Hardcore und Metal endgültig in mein Herz geschlossen.

Und zu guter letzt bringt die Homepage der vier ihre Musik doch noch auf den Punkt: www.averyROCKS.com (37:16) (8/10)