Spontan kamen mir beim Durchhören dieser Platte zwei Referenzsongs in den Sinn, nämlich "Junior" von ABHINANDA und "Coup d'etat" von REFUSED. Zwei Songs sind das, die durch prägnante Killerriffs bestechen, und die von Bands gespielt wurden, die zu bestimmten Zeitpunkten ihres Schaffens Hardcore tatsächlich als eine Spielart des Rock'n'Roll betrachteten.
Und dieses Album hier, das Debüt des Fünfers aus Atlanta, Georgia, ist voll von solchen Songs und voll von solchen Riffs. Von Anfang bis Ende, da geht mir echt das Herz auf! Wir bewegen uns also mal locker acht bis zehn Jahre zurück in der Musikhistorie, weshalb der überstrapazierte Post-Hardcore-Begriff meiner Meinung nach völlig fehl am Platze ist.
Sicher, moderne Elemente sind zweifellos vorhanden, dennoch überwiegt der Eindruck der alten Schule ganz eindeutig. Macht aber gar nichts, wenn man über knapp eine halbe Stunde eine Pogoparty vom Feinsten serviert bekommt, ohne Verschnaufpause und ohne Kompromisse.
Zwischen all den bemüht originell klingenden arty Postcore-Buben nimmt sich ausgerechnet das Altbewährte wohltuend aus, und "Dead Rhythm Machine" ist wohl mit Abstand das erfrischendste und mitreißendste Hardcore-Album, das ich seit langer, langer Zeit in die Finger bekommen habe.
(31:16) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Ollie Fröhlich