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NO PROBLEM

Let God Sort Em Out

Meine Fresse, was die nachhaltig an Eindruck auf der Bühne hinterlassen haben, versauen sie sich keineswegs mit dieser LP, die nur den einen Wunsch weckt: nach einer erneuten Tour, mit einem Auftritt in erreichbarer Nähe, wobei ich das nach dieser Platte auch bedenkenlos auf einen 200-Kilometer-Radius ausweiten würde.

Word! Bester Kanada-Hardcore-Punk mit messerscharfen Gitarren, die exakt auf den Punkt kommen und sowohl allen „Urväter“ huldigen als im selben Atemzug selbige auch gleich verjüngen. Dass die Bande auch Post-Punk kann, belegen sie quasi nebenher mit einem einzigen Song („The eyes of a killer“), der im Handstreich 98% der Mitbewerber zurück in den Übungsraum schickt, um dann die Türen zuzumauern.

„Say goodbye“ ist einer dieser Songs für die verdammte Ewigkeit, bei dem einfach alles stimmt, und bei dem man mit geschlossenen Augen auch nicht sagen könnte, ob er in den Achtzigern oder eben gerade jetzt geschrieben wurde.

Die Scheibe ist voll von solchen Perlen, die nur schwer zu toppen sein werden. Selten klang der Spagat zwischen alter Schule und Drang der Jugend so gut wie bei diesen Jungs. Das Bedürfnis nach einer angemessenen Tour und Abfeierung in verschwitzten Räumlichkeiten betone ich erneut auf das Nachdrücklichste.