1982 gründeten sich in Montereau-Fault-Yonne südöstlich von Paris LES RATS und veröffentlichten 1985 die 7“ „Violence (Violence, Allez danser!)“. 1987 erschien das Debütalbum „Tequila“ auf dem legendären Gougnaf Mouvement-Label.
Zusammen mit Zeitgenossen wie LES SHERIFF und PRABELLUM waren sie „très populaires dans le milieu du rock alternatif“ und wandten sich dann etwas vom noch recht aggressiven und zugleich melodiösen Punkrock der Frühphase ab.
Auf „Tequila“ folgte 1988 die EP „C’est bien parti pour ne pa s’arranger!!!“ und ebenfalls 1988 das Album „Zarma et Craoued“, 1992 „Racolage“, 1994 „Bienvenue au Club!“ und 1995 die Live-CD „De Prisa“.
1996 lösten sich LES RATS auf, doch im April 2017, parallel zur Wiederveröffentlichung all ihrer Platten, ging es „Le Grand Rat-Tour“ – „rat-tour“ spricht sich wie „retour“, wie Rückkehr.
Ob es weitergeht, ob neue Musik geplant ist, weiß ich allerdings nicht. Abwechslungsreicher und instrumentell auch mal um Saxophon, Piano oder Mundharmonika verstärkt, klangen die LES RATS der Neunziger etwas mainstreamiger, rock-orientierter, waren erheblich besser reproduziert als die rougheren, noch mehr dem klassischen (englischen) Punkrock verhafteten Sachen aus den Achtzigern, blieben aber frankophon, was der Verbreitung der Musik jenseits der Grenzen im Norden und Osten nicht gerade half.
Wer sich grundsätzlich für französischen Punk interessiert, sollte auf jeden Fall aufmerksam geworden sein. Gut: die ersten drei Alben gibt es auch auf Vinyl, nicht nur auf CD.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Joachim Hiller