Anlässlich der Veröffentlichung ihrer Anthology erhielten LES PLAYBOYS im Ox #95 von Kollege Gereon den Ritterschlag und lassen sich auch bei ihrem neuen, regulären und insgesamt fünften Album den Titel „alter französischer Beat-Adel“ nicht streitig machen.
Es ist eigentlich vermessen, eine Band, die trotz einer mehr als 30-jährigen Bandgeschichte immer noch so unverbraucht klingt, zum alten Eisen zu zählen. Und egal, mit welcher stilistischen Nuance – sei es Shimmy, Shake oder R&B – sie ihren Garage-Beat-Sound versehen, es klingt immer knackig und gekonnt.
Die Stimmung ist mal melancholisch, mal zornig, das Songwriting originell und dennoch traditionsverbunden – das ist (Neo-)Beat, so wie er sein sollte. Und dabei habe ich in der Regel mit französischen Bands aus dem Sixties-Metier so meine Probleme, scheinen doch viele ihre musikalische Tradition einen Tick zu ernst zu nehmen und treffen beim Gesang in Manier all der Yéyé-Archetypen nie so ganz den Ton, den sie eigentlich im Sinn hatten.
Das ist jedoch ein Lapsus, den die PLAYBOS nicht begehen. Von der Songvielfalt über die präzise Spielweise bis zum Artwork – „Splash“ kann auf ganzer Linie überzeugen und soll hiermit nicht nur allen Mods, Scooterboys, Trägern von Chelsea Boots und sonstigen Hallodris, sondern auch Genrefremden ausdrücklich ans Herz gelegt werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Matti Bildt