LEE BAINS III & THE GLORY FIRES

Dereconstructed

Mit ihrem zweiten Album sind LEE BAINS III & THE GLORY FIRES aus Alabama von Alive zu Sub Pop gewechselt. Hatte ich dem Debütalbum „There Is A Bomb In Gilead“ noch vorgeworfen, trotz grundsätzlicher Erdigkeit und Authentizität nur klassischen Southern Rock zu reproduzieren, aber das zumindest mit sattem Sound, merkt man „Dereconstructed“ sofort an, dass die Band hier wesentlich eigenständiger auftritt.

Saß beim Debüt Jim Diamond an den Reglern, produzierte diesmal Tim Kerr, der dem Quintett einen ähnlich satten, aber deutlich rauheren Sound verpasst hat. Unter dem Strich mag auch „Dereconstructed“ nur traditioneller Südstaatenrock ohne wirklich innovative Impulse sein, dafür besitzt das Ganze ziemlichen Drive und klingt wunderbar knackig – damit gewinnt man nach wie vor keine Blumentöpfe beim Kid Rock-Publikum.

Mit fast schon schmerzhaft verzerrten Gitarrenriffs produzieren die Jungs aus Alabama ein beeindruckend dreckiges Rock’n’Roll-Feeling und befreien ihr zweites Album souverän von eventuellen Verdächtigungen, dass hier nur einigermaßen talentierte Kopisten am Werk gewesen wären.