Zu so einem post-industriellen Sound, auf der Schwelle vom Analogen zum Digitalen, habe ich ein sehr gespaltenes Verhältnis. Sicher, 1988 waren die ersten digitalen Sampler und Synths noch sehr beschränkt, aber irgendwie war alles darauf fixiert, diese Neuheiten ausgiebig zu nutzen, und so ähnelten sich die Tracks der in diesem Genre tätigen Bands schon sehr.
Vor allem der SK-1 von Casio wurde arg strapaziert. Dazu kommt noch eine gewisse Nostalgie oder Hörsozialisation, denn den doch klaren und harten digitalen Strukturen wurden immer noch minutenlange Kassetteneinspielungen und rituelle Monologe gegenübergestellt.
Industrial auf dem Weg zur Tanzmusik. Was mich weiter stört, ist der doch arg gekünstelte, weibliche Gesang. Gegenüber der LP hat man aber masteringtechnisch gut aufgerüstet. „Le Trésor Maudit“ ist ein Kind seiner Zeit und ein weiterer Versuch, vom aussterbenden Medium Kassette den Sprung zum „ernsthaften“ Tonträger zu schaffen.
Vielfältig, aber auch sehr langatmig.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Carsten Vollmer