LAWLESS - DIE GESETZLOSEN

Die Zusammenarbeit zwischen John Hillcoat und Nick Cave reicht bis ins Jahr 1988 zurück, als der australische Videoclipregisseur seinen ersten Spielfilm „Ghosts... Of The Civil Dead“ drehte, in dem Cave auch mitspielte und an Drehbuch und Musik mitgearbeitet hatte.

An der Musik von Hillcoats Filmen war Cave weiterhin beteiligt und schrieb dann 2005 das Drehbuch für „The Proposition“. Als Grundlage des Drehbuchs für „Lawless“ diente Cave diesmal der Roman „The Wettest County in the World“ von Matt Bondurant aus dem Jahr 2008, der darin seine eigene Familiengeschichte verarbeitete, da er der Enkel einer der Hauptpersonen ist.

Das Ganze spielt während der Zeit der Prohibition in den Vereinigten Staaten im ländlichen Virginia, wo drei Brüder mit schwarzgebranntem Schnaps ihren Lebensunterhalt bestreiten. Cave und Hillcoat dürfte dabei sicher gereizt haben, dass sich Bondurant in seinem Buch nicht mit grafischen, teils regelrecht grotesken Schilderungen von Brutalität und Sadismus zurückhält, die auch im Film zu bewundern sind.

Zur Abwechslung bekommt man hierzulande sogar eine etwas deftigere Fassung spendiert, denn in den USA wurde „Lawless“ in neun Szenen um einige Sekunden gekürzt. Mit 116 Minuten ist der Film zwar nicht gerade kurz, ihm fehlt aber definitiv die epische Breite und Geschlossenheit eines „Es war einmal in Amerika“.

Dennoch ist Cave und Hillcoat ein äußerst atmosphärischer und spannender Film gelungen, der ähnlichen Prohibitions-Dramen allerdings bis auf die schon angesprochene groteske Qualität nichts wirklich Neues hinzufügen kann.

Ebenfalls auf hohem Niveau präsentieren sich die darstellerischen Leistungen. Allen voran der Brite Tom Hardy, dessen grobschlächtig-intellektuelle Verkörperung von Bane in „The Dark Knight Rises“ bereits ähnlich faszinierend war.