LAUTLOS IM WELTRAUM

Nach dem großen Erfolg von „Easy Rider“ im Jahr 1969 ermöglichte es Universal einigen jungen Filmemachern, mit ungefähr einer Million Dollar mit größtmöglicher kreativer Freiheit ihre Filmprojekte zu verwirklichen.

Dazu gehörte auch „Lautlos im Weltraum“, das Regiedebüt von Douglas Trumbull, bis dahin im Bereich Spezialeffekte tätig, etwa für „2001: Odyssee im Weltraum“. Dementsprechend nehmen hier Szenen großen Raum ein, in denen mit Kuppeln besetzte Raumschiffe majestätisch durch den Weltraum gleiten.

Unter diesen Kuppeln befinden sich die verbliebenen Reste der irdischen Vegetation, die in dieser Form bewahrt werden soll, was auf der Erde scheinbar nicht mehr möglich ist. Als die Besatzung den Befehl erhält, die Kuppeln zu sprengen, da man mit den Raumschiffen wichtigeres vorhat, widersetzt sich das von Bruce Dern gespielte Mannschaftsmitglied Freeman Lowell der Anordnung, tötet seine drei Kollegen und treibt fortan alleine mit drei Hilfs-Robotern durch den Weltraum.

Die gut gemeinte Ökobotschaft von „Lautlos im Weltraum“ erscheint heute möglicherweise etwas naiv, aber eigentlich ist die humanistische Botschaft von Trumbull eine andere, dem es mehr um die immer noch bedeutsame moralische Frage geht, wie weit man eigentlich gehen darf, um pflanzliches und tierisches Leben zu schützen.

Insofern ist Freeman Lowell kein strahlender Öko-Held, sondern eine tragische Figur, die große Schuld auf sich geladen hat und dafür auch am Ende bezahlen muss. Für einen Science-Fiction-Film besitzt „Lautlos im Weltraum“ dementsprechend einige ungewohnt ergreifende Szenen, vor allem wenn Joan Baez den Titelsong „Rejoice in the sun“ anstimmt.

Ein eigenwilliger Klassiker des Genres, der jetzt ein gelungene Aufarbeitung auf Blu-ray erlebt, versehen mit dem umfangreichen Bonus-Material der britischen Veröffentlichung.