SCREAMING TREES

Last Words: The Final Recordings

Mark Lanegan hat eine der faszinierendsten Stimmen der Rockmusik, sein rauhes, sanftes Organ geht unter die Haut, ob bei seinen Solowerken der letzten zehn, 15 Jahre oder davor bei den SCREAMING TREES.

Die gründeten sich 1985 unweit Seattle, landeten mit ihrem zweiten Album auf SST, zogen nach Seattle und bereiteten dort mit Labelkollegen wie SOUNDGARDEN den Boden für das, was später als „Grunge“ vermarktet wurde.

Auch die SCREAMING TREES bekamen ihre Chance, mit „Uncle Anesthesia“ wurden sie 1991 vom Major Epic unter Vertrag genommen, „Sweet Oblivion“ (1992) und „Dust“ (1996) folgten, dann ließ man sie gehen (so der euphemistische Ausdruck für „Rausschmiss“), denn so wundervoll ihre epischen, düsteren Rock-Nummern für echte Fans auch waren, das „kommerzielle Potenzial“ hatte sich wohl erschöpft.

Ohne einen neuen Deal an der Hand begab sich die Band im Winter 1998/99 und Sommer ’99 dennoch auf eigene Faust ins Studio, nahm mit Gästen wie Josh Homme und Peter Buck Songs für ein letztes Album auf, das letztlich nie erscheinen würde, denn die Band löste sich nach einem Konzert im Juni 2000 auf.

ST-Drummer Barrett Martin, der die Aufnahmen damals produziert und finanziert hatte, grub diese nun wieder aus, und zusammen mit Seattle-Studio-Ikone Jack Endino wurden die zehn Songs überarbeitet, so dass nun 2011 endlich das Abschiedswerk erscheinen konnte.

Eine Reunion ist nicht geplant, alle Ex-Bandmitglieder haben sich in ihrem neuen Leben eingerichtet, und so bleibt die Erinnerung an eine zu Unrecht in Vergessenheit geratene Band, die für mich qualitativ über vielen anderen aus jener Zeit und Szene steht.

Aber es ist ja nie zu spät, eine Band (neu) zu entdecken.