LAIBACH UND NSK

Alexei Monroe

All diese Fremdwörter ... Die aktualisierte, deutsche Fassung der LAIBACH-Biografie von Alexei Monroe wäre ein wesentlich dünneres und flüssiger zu lesendes Buch, hätte man den Fremdwörterkatalog minimiert, der sich über alle Seiten zieht, sich inhaltlich jedoch stetig wiederholt.

Dass es sich bei den Industrial-Pionieren LAIBACH um eine Gruppe handelt, welche lange kontrovers diskutiert worden ist, wusste ich bereits vor Beginn der Lektüre; mit welchen Mitteln LAIBACH arbeiten, um Außenstehende stets aufs Neue zu verwirren, hat man nach der dritten Erklärung ebenfalls begriffen.

Interessant wird das Buch da, wo beleuchtet wird, inwiefern es die Geschichte Sloweniens respektive (Ex-)Jugoslawiens war, die LAIBACH und NSK zu einem derart umstrittenen Projekt werden ließ.

Detailliert wird ausgeführt, was es auf sich hat mit den verschiedenen „Organisationen“ der NSK (Neue Slowenische Kunst, der Zusammenschluss von LAIBACH mit dem Malerkollektiv IRWIN und der Theatergruppe Scipion Nasice zum transdisziplinären Gesamtkunstwerk, welchem später weitere, teils fiktive Gruppen untergeordnet wurden – alles präsentiert mittels streng hierarchischen Organigrammen und Propagandaverlautbarungen), Positiv hervorzuheben ist, dass reichlich Bildmaterial das jeweils Gelesene begleitet.

Monroes Buch scheint allumfassend zu sein; der Fan, der alles wissen will, wird hier gut bedient. Alle anderen dürften sich mit der 25-seitigen Chronologie am Ende des Buches begnügen können – und werden anschließend trotzdem nachforschen, ob sie nicht bereits wieder einem Schwindel aufgesessen sind.