LAFARO

Easy Meat

Unglaublich, aber wahr: 2008 basteln vier heruntergekommene nordirische Jungs ein verrücktes Debütalbum aus so uncoolen Versatzstücken wie kaputtem Neunziger-Jahre-Noiserock, wildem Oldschool-Hardcore und asozialem Blues-Rock zusammen, lassen ihren nasalierenden Sänger namens Jonny Black ein paar fast eingängige Melodien darüber schmieren und feiern damit tatsächlich respektable Charts-Notierungen in der Heimat.

Nebenbei avancieren sie zu Kritikerlieblingen und liefern nach Ansicht der BBC die Single des Jahres ab. Klingt unwahrscheinlich, hat sich aber tatsächlich so zugetragen und das nicht einmal zu Unrecht.

Jetzt könnten diese sympathischen Irren versuchen, auf Nummer sicher zu gehen, das vermeintliche Erfolgsrezept noch ein bisschen zu verfeinern, den einen oder anderen Refrain noch etwas süßer zu gestalten und weitere Lorbeeren einzuheimsen.

Stattdessen überraschen LAFARO mit einem zweiten Album, das fast einer Rückentwicklung gleichkommt. Soll heißen, der sowieso ziemlich archaischen Krachmischung wird einfach noch eine Schippe urzeitlicher Dreck untergerührt, das bisschen Zucker vom Debüt extrahiert und fertig ist ein Album, das einen fast 20 Jahre zurückführt, als eine Band namens CLUTCH eine ähnlich präzise Kopfgeburt produzierte, die den Geist wachhielt und es gleichzeitig verstand, Arsch und Beine in Bewegung zu setzen.

So einen Spagat muss man erst einmal hinlegen.