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LAEL NEALE

Acquainted With Night

Hätte mir jemand erzählt, Lael Neale wäre eine Folk-Heldin von vor fünfzig Jahren, ich hätte es geglaubt – mich aber vielleicht irgendwann gefragt, wer den Drumcomputer unter ihre Songs gepackt hat. Neale lässt ihrer Stimme viel Raum und begleitet sich nur mit ein paar Orgelakkorden und eben dem Beat aus der Maschine. Hier und da gibt’s auch mal ein paar Flötentöne. Das ist schon arg schwurbelig und verhuscht und ungeduldige Hörer:innen werden sich fragen, wann mal ein bisschen Schwung in die Sache kommt (ich verrat’s euch: bei „For no one, for now“, aber wirklich nur ein bisschen). „Acquainted With Night“ ist ein bisschen unbequem, eher ein kleines Kunstwerk als ein Hit-Album. Wenn man sich darauf einlässt und vielleicht auch noch die Videos dazu schaut, ist es aber durchaus ein Erlebnis.