Erinnert an selige No-Wave-Zeiten: der Anspruch möglichst unkommerziell zu sein, obwohl in der Musik durchschimmert, dass die Band ein Talent für das Schreiben griffigerer Songs hätte. Sobald die Gefahr droht, ein Lied könnte zu catchy wirken, kommt bei der Amsterdamer Band sogleich ein gewollter Bruch: Eine Kombi aus scheppernden Gitarren und sperriger Violine, dem eindringlichen arty Gesang von Saskia van der Giessen, Jazz-Einflüsse, Punk und Funk, dazu Instrumente wie Marimba, Cello und ein nervös hin und her laufender Doppelbass. Eindrücke und Klänge driften oder fliegen auseinander wie die Farben eines der so genannten Klecksbilder aus den Siebziger Jahren und finden manchmal geradezu versöhnlich wieder zusammen, nur um zwanzig Sekunden darauf in einem weiteren musikalischen Genre zu forschen. Beispielhaft dafür stehen zwei gegensätzliche Tracks: „Volatile“, dessen Cello ein bisschen an GUTS PIE EARSHOT in ruhigeren Momenten erinnert, sowie „Procedure“, nervös wie SONIC YOUTH ganz früher, gepaart mit einer leicht angeheiterten, walzerhaften Kirmesatmosphäre. LABASHEEDA packen ihre musikalische Welt schön voll und schaffen es dennoch, so etwas wie ein Trademark zu entwerfen. „Blueprints“ hat etliche spannende sowie starke Momente und ist definitiv kein Album zum nebenbei hören.
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