Zehn Songs in knapp 23 Minuten, bedeutet: keine Zeit für Gefangene! Flott und sehr dicht gespielter garagiger 77er-Punk mit leichten Post-Punk-Elementen, der durch die französischen Texte die Vermutung zulässt, dass Leipzig fortan das neue Paris sein könnte, vielleicht aber auch „nur“ Marseille, wer weiß.
Hat einen hohen Adrenalinfaktor, der auf voller Länge ohne den kleinsten Moment der Schwäche durchgehalten wird. Kurze Gitarren, die dir aus den Boxen um die Ohren fliegen, mehr gebellte als gesungene Texte.
Bei zwei Minuten pro Song gibt es Hit auf Hit, was nur unterbrochen wird, wenn man die Platte umdrehen muss. Bei mehrmaligem Anhören der Scheibe – was problemlos möglich ist, weil es auch nach dem sechsten Durchlauf noch keine Abnutzungserscheinungen gibt – macht sich die Überzeugung breit, dass es sich bei den Protagonisten hinter LA VASE keineswegs um Anfänger, sondern vielmehr um dringend der Bandinzucht verdächtige Personen handeln muss, die hier heimlich einer ihrer vielen Leidenschaften frönen.
Beim Schlagzeug fallen mir nur wenige Leute ein, die das so dicht und vertrackt spielen könnten. Hitscheibe!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Kalle Stille