Was ist das denn? Trippiger Techno-Rock für den Club? Der Beat ist irritierend, extrem „four to the floor“, es wummert wahnsinnig, vor meinem inneren Auge sehe ich Strobo-Blitze und zuckende Leiber auf dem Dancefloor. Im Grunde nicht mein Sound, speziell dann, wenn es Maschinenmusik. Hier dagegen scheint alles handgemacht zu sein – von einem „guitar/drums duo“, das im Übrigen nicht aus „LA“ stammt (siehe Bandname), sondern aus Mons in Belgien. Mathieu und Rémy heißen die beiden, die seit 2015 mit diesem schon fünf Alben veröffentlicht haben und mit echt coolem Drumming, reichlich fiebriger Percussion, etwas Casio, mehrstimmigen Shout-Vocals und bratziger Noisegitarre ein wirklich unglaubliches Amalgam von Genres fabriziert haben: Noise, Kraut, Space, Trance – „with six strings and four barrels in deep trance“, schrieb mal jemand über die Band. Wer auf A PLACE TO BURY STRANGERS abgeht, auf MINISTRY, auf MASERATI, auf TRANS AM, den wird es hier kaum auf seinem Stuhl halten. Fast unerträglich die Vorstellung, wie es sein muss, dieses Duo live zu erleben, das übrigens auch so was wie Hardcore kann, siehe „Feu l’homme“. Eine dieser Zufallsbegegnungen, für die ich das Ox liebe.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #169 August/September 2023 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Jenny Kracht