Erfrischend unkonventionell überraschen mich LÀ PAR FORCE als eröffnende Band auf dieser Split-CD. Klare Indie-Schemata vermischen sich mit Post-HC und abstrakter, intelligenter Experimentierfreudigkeit.
Eingängige Melodien werden von der Sängerin beinahe nebenher eingeworfen und jeder der drei Songs baut sich jedes mal neu auf, beginnt bei null und verneint die sonst üblichen, langweiligen Herangehensweisen.
Wenn die Tracks vorbei sind, haben es THE_PYRO_TALE schwer, auch mal zum Zuge zu kommen, denn man ist zu oft geneigt, noch mal schnell die CD von vorne beginnen zu lassen. Die Wahlberliner beweisen aber deutlich, dass es sich lohnt auch sie einmal anzuhören.
Energischer und geradliniger rollen die Songs daher, doch relativ plötzlich eingestreute Dub-Passagen wissen nicht nur zu überraschen, sondern auch zu bereichern. Die Verbundenheit mit Punk und Hardcore, sowie die Vergangenheit in Bands wie MY HERO DIED TODAY ist überdeutlich zu vernehmen und macht sich intensiv bei Schlagzeug und Bass bemerkbar.
Sänger und Gitarrist Robert ist sogar seit einiger Zeit festes Mitglied bei BOY SETS FIRE. Ob die Texte von THE_PYRO_TALE, die zum großen Teil politisch motiviert sein sollen, ebenfalls so dämlich sind, wie die von BSF oder ihrem unsäglichen Statement zum Krieg (nachzulesen auf ihrer Homepage, ein kritischer Kommentar dazu bei beatpunk.org), ist aufgrund nicht abgedruckter Texte nicht ganz zu klären.
(7/10) (23:37)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Simon Brüggemann